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JobRouter AG auf Achse

Die (Scrum-)Reise zum Mond (Scrum on the Moon)

JobRouter-Software-Entwicklerin Gergana berichtet von Ihren Highlights auf den Entwicklertagen Karlsruhe 2019 und was sie vom Agile Day alles für die eigene Produktentwicklung mitnehmen konnte.

Der Tag begann mit einem Keynote von Hagen Buchwald (andrena objects ag). Der Vortrag hat die Entwicklung der Apollo-Mondlandefähre (LEM) verfolgt und die darin angewendeten Scrum-Werte und Prinzipien beleuchtet. Obwohl Scrum erst in den 80ern und 90ern als Begriff bekannt wurde, können Merkmale dieses Vorgehensmodells in der Realisierung von dem Mega-Projekt “We choose to go to the Moon” identifiziert werden.

Als Product Owner fungierte Präsident John F. Kennedy, der die Aufgabe bzw. die Vision “landing a man on the Moon and returning him safely to the Earth” und die Deadline “before this decade is out” vorgab. Zu dem Zeitpunkt hatte die USA noch keinen Erfolg in dem “Wettlauf ins All”, noch nicht einmal einen bemannten suborbitalen Flug. Anfangs wurden die Hauptthemen (orbitalen Flug, Ausrüstung der Astronauten, Andocksystem, Langstreckenflug) von einem Projektteam bestimmt und nachfolgend von den einzelnen Arbeitsgruppen und Entwickler-Teams in kleineren Einheiten (analog zu den Epics und Stories im Scrum) bearbeitet. Es gab zwar keine Sprints, Reviews, Retrospektiven und Planning-Sessions so wie wir sie heutzutage kennen, allerdings trieben die Scrum-Säulen Transparenz, Überprüfung und Anpassung die Entwicklung voran.

In dem Vortrag wurde auf die HBO-Mini-Serie "From the Earth to the Moon" verwiesen, in der die Mond-Mission sehr gut dargestellt worden ist. Ich habe mir auf Grund der Keynote diese Serie gleich gekauft, so spannend fand ich diese Zusammenhänge!

David
JobRouter
David
Software-Entwickler
JobRouter AG

Mit einem groben Plan Stück für Stück ans Ziel

Bedingt durch das starke öffentliche Interesse wurden Tests, Erfolge und Fehlschläge bekannt gemacht. Die Erkenntnisse anderer Arbeitsgruppen wurden für die Lösung der eigenen Aufgabe genutzt. Die Anforderungen an das Produkt wurden kontinuierlich und detailliert angepasst. Darüber hinaus wurden Im Vortrag Ereignisse und Fakten aus der Entwicklung der Mondlandefähre genannt, die den Scrum-Grundwerten entsprechen

  • Offenheit -  Die Idee von einer Trägerrakete und einem kleineren Landemodul, die in der Mondumlaufbahn ab- und ankoppeln (Lunar Orbit Rendezvous), wurde zuerst von einem ukrainisch-sowjetischen Ingenieur in 1917-1919 beschrieben. Dass amerikanischen Ingenieuren diese Idee aufnahmen und weiterentwickelten, ist in Zeiten des Kalten Kriegs nicht selbstverständlich.
  • Fokus - Hauptproblem des Moduls war das Gewicht. Darauf haben sich alle fokussiert und der ursprüngliche Entwurf wurde immer wieder angepasst, so dass das Gewicht und somit auch Größe und Spritverbrauch reduziert wurden.
  • Mut - Die Idee von zwei Objekten, die sich in der Mondumlaufbahn verbinden und trennen, wurde von den NASA-Projektverantwortlichen zuerst abgelehnt. Es bedarf Mut, sich in einer starren, streng hierarchischen Organisation durchzusetzen.
  • Engagement - Nur wenn man sich für seine Aufgabe mit Begeisterung einbringt, kann diese erfolgreich abgeschlossen werden.
  • Respekt - Der Product Owner (in dem Fall der Leiter des Entwicklungsteams) muss dem Team bei der Entscheidung zur Umsetzung vertrauen und das Team muss den Product Owner respektieren. Viele Ideen zur Gewichtsreduzierung wurden von den Ingenieuren und vom Product Owner selbst vorgeschlagen, einige davon tatsächlich gemeinsam bestimmt und umgesetzt.

Zusammenfassend, war der Vortrag sehr unterhaltsam und bot sicherlich sowohl für Scrum-Kenner, wie auch für Raumfahrt-Liebhaber, eine ungewöhnliche Einsicht in ein bekanntes Projekt mit großem historischem Wert. Vielleicht konnte auch der eine oder andere Befürworter der Mondlandung-Verschwörungstheorien jetzt überzeugt werden, dass man es zumindest mit Scrum vor 50 Jahren sogar bis zum Mond schaffen konnte.

Blogs von den Entwicklertagen Karlsruhe lesen

  • Testen, testen, testen

    JobRouter Software-Entwicklerin Gergana hat die Entwicklertage in Karlsruhe genutzt, um neue Impulse für die Entwicklung der JobRouter®-Digitalisierungsplattform zu sammeln und zieht hier ein erstes Fazit!

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    JobRouter Software-Entwickler Gergana und David haben auf den Entwicklertagen in Karlsruhe viel über neue Methoden der Zusammenarbeit erfahren und mit der Scrum-Methode in der JobRouter-Entwicklung verglichen.

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